This & That

(Maritime Education &Training, eNAV)

Hier möchte ich noch einige Dinge archivieren, die ich u.a. zur maritimen Ausbildung zusammengestellt hatte und mein Equipment für die eNAV über die Jahre:

Sommer 1991
in the age of 50
eNAV

Die Hardware für die elektronische Navigation (e-NAV) lässt sich, seit vielen Jahren, auf preiswerte Art, spätestens mit dem Siegeszug des Apple iPhones 2007, mit jedem Smartphone oder Tablet realisieren, denn all diese Geräte beinhalten ein eingebautes Assisted Global Positioning System Modul (A-GPS), d.h. dass das jeweilige Mobilfunknetz die Genauigkeit der GPS-Position verbessert, was insbesondere in der Straßennavigation von Vorteil ist. Auf See spielt das keine besondere Rolle, da die Ungenauigkeit dort, durch die hohe Satellitenabdeckung und Abschaltung der Signalverschlechterung im Mai 2000, heute bereits bei <10 m liegt. Ich habe in den letzten Jahren häufig schon Minimal-abweichungen von ca. 3 m angezeigt bekommen.
Im militärischen Bereich liegt die Genauigkeit im Zentimeterbereich.

2007 das iPhone veränderte die Welt.

Steven „Steve“ Paul Jobs 
[* 24. Februar 1955 in San Francisco, Kalifornien;
† 5. Oktober 2011 in Palo Alto, Kalifornien] war ein US-Amerikanischer Unternehmer.

Als Mitgründer und langjähriger 
Chief Executive Officer [CEO] 
von Apple Inc. gilt er als eine der charismatischsten Persönlichkeiten der Computerindustrie.
Navigation / Music & Videos / Internet-News / APPs

Ich besaß nie ein smartes Gerät der Firma APPLE. Es geht alles auch viel, viel preiswerter, dann natürlich ohne Apple-Appeal.


Dazu kauft man sich die entsprechenden digitalisierten Seekarten (Raster- oder Vector-Charts), die inzwischen erfreulich preiswert geworden sind. Für die Gewässer der USA gibt es die schon lange kostenlos und immer up-to-date zum Download im Internet.

„In 2019, NOAA announced its Sunsetting of Raster Nautical Charts in the Federal Register. The raster sunset program will gradually end production and maintenance of NOAA traditional paper and raster nautical chart products. Beginning in 2021, NOAA will start canceling its traditional nautical charts. The process is expected to be completed by January 2025.“

Ab 2025 wird der Service für die Raster Nautical Charts (RNCs) endgültig eingestellt sein und nur noch Electronic Nautical Charts (ENCs) = Digitale Vektorseekarten hergestellt werden.

In meinen Anfangstagen der elektronischen Seekarten (1994) habe ich mir meine Papierkarten-Seegebiete immer in einem Copy-Shop einscannen lassen, was sündhaft teuer war. Dann habe ich die elektronischen Karten georeferenziert – eine Sisyphus Aufgabe, aber Übung machte den Meister.

Das war mein Meisterstück für unseren Oneway Irland Törn in 2000 von Dingle nach Kinsale.

Für den Scan der Karte mit allen Hafenplänen darauf wollte der Copy-Shop Betreiber 200 DM haben. Das wollte ich nicht anlegen. Als ich ihm erklärte, was ich damit vorhatte, wurde der Betreiber hellhörig, und wir einigten uns auf 100 DM. Da hat er wohl ein neues Geschäftsfeld gewittert.

Der Scan dauerte über eine Stunde, weil ich die beste Resolution (Auflösung) haben wollte, was sich als sehr weise herausstellte.
Die Bitmap-Datei war dann auch 60 MB groß. Für damalige Notebooks ein schwerer Brocken, zumal ich die Datei noch um 90° drehen musste, was gefühlte 2 h dauerte. Dann habe ich das Seegebiet in 8 Din A4 große Detailkarten und Hafenpläne gesplittet, damit die Dateigröße von 60 MB in operationale Teilstücke aufgeteilt wurde und die elektronischen Seekarten nicht zu lange brauchten, um geladen zu werden. Die Georeferenzierung dauerte fast eine Woche, bis die Kartengenauigkeit meinen Vorstellungen entsprach.
Was war ich froh, dass elektronische Seekarten alsbald von jedem Seekartenanbieter ins Angebot aufgenommen wurden.


Das ging alles anfangs noch recht zögerlich, weil für die Herstellung digitaler Seekarten Lizenzen an die Firma BSB Electronic Charts und später an Maptech in USA abgeführt werden mussten, da die digitalen Seekarten üblicherweise im sog. BSB-Format erstellt wurden. Das ursprüngliche Patent hatte die Firma BSB von der

für 15 Jahre erhalten.

Das Patent ging später von BSB auf die Rechtsnachfolgefirma Maptech für die restlichen 10 Jahre der Lizenzperiode über.


Alsbald (ca. im Jahr 2000) hat dann der NV-Verlag die CD mit den digitalen Seekarten immer kostenlos zu den Papierseekartensätzen beigelegt. Den Vorschlag hatte ich einmal beim NV-Verlag eingebracht, allerdings nicht für umsonst, sondern gegen ein kleines Entgelt. Da hat mich doch der NV-Verlag glatt links überholt, Rasmus sei Dank.


1992 – IBM PS1 (999 DM) mein erster privater Computer / FOOLPROOF – Damit begannen meine ersten, zaghaften Schritte mit der elektronischen Navigation auf dem Trockenen, der ich sofort suchtmäßig verfallen war, weil mir das Potenzial, das in dieser Technik steckte, unvermittelt bewusst wurde.

Der Werbeslogan für den IBM PS1 lautete: Auspacken, Komponenten aufstellen und Stecker verbinden, Strom einschalten (Power-On) und loslegen. Es war tatsächlich so einfach, das dauerte keine 10 Minuten.
Das Betriebssystem Windows 3.1 wurde hochgefahren und schon ging das Abenteuer mit der Maus los.


Das Gerät hatte nie eine Macke.
Tasche / GPS / Halterung
mit Strom- u. Datenkabel

1994 kaufte ich mir den ersten GPS-Empfänger von der Firma Garmin (640 DM).

Er ist heute noch voll funktionsfähig.

Das nenne ich Qualität.

Nun, heute hat jedes Smartphone ein eingebautes GPS-Modul.

Nur einmal musste ich, nach ca. 10 Jahren, den Almanach updaten. Dazu bedurfte es einer bestimmten Tastenkombination, um den Download zu starten. Davon hatte Garmin seine Kunden aber nicht in Kenntnis gesetzt. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Ein wissender Segelkamerad hat mir den Trick verraten. Die Tastenkombination habe ich inzwischen schon wieder vergessen, aber auch nicht mehr benötigt.

Nun habe ich auf den Weltmeeren herumnavigiert, nachdem ich den
GPS-Empfänger an den Com-Port 1 des IBM PS1 angeschlossen und den Simulationsmode im Garmin 45 aktiviert hatte. Ich konnte mich zu jedem Punkt auf dieser Erde beamen, Routen erstellen und virtuell durch das Seegebiet bewegen. Von der Firma Maptech hatte ich mir alsbald die Cruising Navigator Software und die digitalen Seekarten der Karibik gekauft und habe mich flugs zum Horseshoe Reef in den Tobago Cays gebeamed und meinen Anker virtuell in den Grund gefahren:


Das berühmte Horseshoe Reef in den Tobago Cays.

Es ist ein Traum geblieben,

aber auf einem Boot ist es überall schön.

In meiner Sammelmappe befinden sich ca. 200 CDs,
die fast alle etwas mit Navigation zu tun haben – uff.

ab 1994: Etwa 25 Navigations-Demoprogramme, aus allen Teilen dieser Welt, habe ich intensiven Tests unterzogen und mit den Entwicklern eMail Kontakt gepflegt. Schon bald haben sie mir fast alle ihre Beta-Versionen zugeschickt, mit der Bitte, die neue Version erneut auf Herz und Nieren zu prüfen. Ich habe immer einige Bugs gefunden. Ich steckte sehr tief in der Materie drin, war ja schließlich auch mein Hobby, oder sagt man wieder Steckenpferd.

Letztendlich haben sich nur wenige Programme am weltweiten Markt, im Bereich der Freizeitschifffahrt, behaupten können z.B.

>NV-Verlag 1982< / ab 2000 BSB-Charts / ab 2008 eigenes digitales Seekartensystem / jahrelang meine bevorzugte Navigationssoftware und auch meine bevorzugten Papierseekarten.

>BSB sold to Maptech 1989 bis 2007 / one of the Pioneers, business terminated

>FUGAWI< 1995 bis 2019 business terminated

>Nobeltec< / The Imitator, founded 1993 / 2007 bought by Time Zero

>Stentec Software 1990< still in business

>Rose Point, Coastal Explorer< / founded 2003 still in business

>MaxSea 1985 / Time Zero 2008 / NavNet 2004< / State of the Art !!!

A CLASS OF ITS OWN

>Navionics< / One of the first distributors of Vector Charts since 1984 / owned by Garmin since 2017 / my favourite vector charting SW

>C-Map< / seperated from Navionics in 1985 / owned by Jeppesen-Boeing since 2000

>Garmin< / founded 1989, Hauptsitz in der Schweiz, wer hätte das gedacht?

>OpenCPN< / kostenlos, open source / habe ich lange benutzt

.

etc. etc.
.
.
.

>British Admiralty< / meine Referenz

>NOAA< / die US Kompetenz


Alle Nischenanbieter sind mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden.

Alles was sich meine blühende Phantasie vorstellen konnte, ist in den folgenden 25 Jahren in der eNAV Wirklichkeit geworden.


1995 zog dann die eNAV bei mir an Bord ein, denn ich besaß seit einem Jahr endlich auch ein Notebook und einen GPS-Empfänger.

Verschiedene Notebooks (mit externem Garmin45 GPS u. Folgegeräten)
Die Notebooks (erst Gericom, nachfolgend Medion) alle 2 Jahre neu, wegen des seinerzeit rasant technischen Fortschritts.

Auf See mit den roten ‚Strapsen‘ (auch bei Bft. 8+) und rechts im Hafen,
auf meiner WALTZING MATILDA (Hallberg-Rassy 35 Typ Rasmus).


2 Medion 15,4″ Notebooks (mit GPS USB Dongle)

Südspitze von Hiddensee im Splitscreen Modus

2004 / 2005 – 2 DELL Axim X30 u. X51v High-End PDA (mit Bluetooth RoyalTek GPS) – damit begann meine Pocket-Navigation.

Fehmarn
Port Vauban d’Antibes
Am 9. April 2007 wurde die Produktion der DELL PDAs eingestellt, denn das iPhone betrat die Weltbühne, mit einem ungewöhnlichen Siegeszug.

Die High-End PDAs waren durch die transreflektiven Bildschirme ungemein tageslichttauglich, extrem besser als Note-, Netbooks und Eee PCs, sowie Smartphones u. Tablets.
Hätte gerne ein Tablet mit transreflektivem Bildschirm gehabt – leider gab und gibt es die nicht am Markt. Sollte es wahlweise als Option zu kaufen geben – oder habe ich das etwa nicht mitbekommen?


2007/2008 ASUS 7″ u. 10″ Eee PC (mit Dongle GPS USB Receiver)

7″ Eee PC
eNAV auf einem 10″ Eee PC

Das allererste 7″ Samsung Tablet mit Mobilfunkverbindung (mit A-GPS Modul) – das war Hip.


7″ Samsung Galaxy Tab / 630 DM in 10/2010
Damit konnte man auch telefonieren.
Ich konnte es für 129 € bei der Telekom als Mobilfunk-Vertragsverlängerung erwerben.

Damals ein MUSS für
jeden hippen eNavigator.
Mod. GT-P1000

Auch mein 7″ Samsung Galaxy Tab ist noch betriebsbereit und kann für Navigationszwecke noch immer gut eingesetzt werden.
Das Android Betriebssystem 2.2 Froyo ist allerdings schon etwas in die Jahre gekommen, aber die eNAV benötigt ja nicht allzu viel IT Power.

10″ Medion / 7″ Samsung Galaxy Tab / 4.7″ Samsung
alle inkl. A-GPS
– ALLES NOCH BETRIEBSBEREIT –

Im Salon, in der Naviecke, lief stets das ’neueste‘ Notebook mit der jeweiligen Navigationssoftware mit (s.o.), immer und überall über den wahren Schiffsort informierend. Meinen unbändigen Spieltrieb konnte ich mit einem virtuellen Multiplexer befriedigen und unzählige Navigationsanwendungen parallel und simultan betreiben, mit nur einem(!) angeschlossenem GPS-Empfänger. Meistens hatte ich meine 3 Lieblingsanwendungen für die Navigation und ein Logbuch aktiviert. Obendrein konnte ich meine Bulletins aktuell fortschreiben.



ab 2003 – div. Chartplotter (Magellan Meridian Color, Simrad CX33, Raymarine E80)

Als letztes stationäres Gerät, hatte ich einen Raymarine E80 Chart-plotter (8.4″ Bildschirmdiagonale) in Kombination mit einem AIS-Transponder Class B CTRX (von der Schwedischen Firma True Heading AB) im Cockpit unter meinem geschützten Hardtop im Einsatz gehabt.
Harvey hatte das alles geliefert und installiert, inkl. Edelstahlstabantenne am Heckkorb, Rufzeichen, Schiffstyp etc, also Hardware und Software.

Harvey, mein netter Segelkamerad und damals Inhaber der Fa. sailtronic,
2006 bei der Arbeit
einige AIS Signale auf meinem Plotter
….. heute wimmelt es vor AIS Signalen,
zu verfolgen auf www.marinetraffic.com

Möchte nicht wissen, wieviel Geld ich in das ganze Equipment versenkt habe.


Money Makes The World Go Around
….. manchmal wünschte man sich
Dagobert Duck zu sein.

Aber wer immer auf dem neuesten Stand der Technik sein wollte, sozusagen State Of The Art, der musste seinen Spieltrieb teuer bezahlen. Das waren aber auch hochinteressante 25 Jahre, die ich von den zaghaften Anfängen (bei Bobby Schenk) bis annähernd zur Profiliga mitgemacht habe.

4.8″ ———- 7″
im Splitscreen Modus

Die Freude damit und daran war und ist unbezahlbar. Für alles andere gibt es ja bekanntermaßen Credit Cards. Heute ist der Einstieg in die smarte eNAV vom Taschengeld realisierbar, der Besitz eines einfachen Smartphones oder Tablets vorausgesetzt.


Mein gesamtes Equipment zur elektronischen Navigation (HW + SW)

hat mich in den letzten 25 Jahren (bis einschl. 2021)

NIE, NIEMALS, NEVER EVER in Stich gelassen –

alles war FOOLPROOF = narrensicher.