My Hi-Fi Stereo History

In den 70ern kamen klassische HiFi-Racks auf, wie ein Pioneer Studiotechnik-Turm mit Plattenspieler obendrauf, den nur Papa bedienen durfte . Alle anderen mussten andächtig davor sitzen und lauschen. Selbst die Lautsprecher sahen aus wie Studiomonitore.

Vielleicht erinnern sich manche Freaks noch daran?
 
Wunschtraum eines jeden Hi-Fi-süchtigen
armen Schluckers.

Bei mir begann das Hi-Fi-Stereo Zeitalter 1970
mit einer Stereo UHER-Tonbandmaschine Royale de Luxe,
einem DUAL-Plattenspieler 1219 und
2 SENNHEISER-Kopfhörern HD414:

Das gute Uher Royale de Luxe steht heute noch gut verpackt im Keller
und wartet vielleicht noch auf einen nostalgischen Wiedereinsatz:

Erste Realität mit
meinem
Uher Royal de Luxe
4-Spur Stereo / 1.293 DM
mit 2 x 10 W Sinus Endverstärkern
STUDER REVOX
TECHNICS
….. beide ungemein sexy und die Träume früherer Hi-Fi Enthusiasten.

Damit ich auch meinen Plattenspieler Dual 1219 mit Magnettonabnehmersystem an das Tonbandgerät anschließen konnte, musste ich mir auch einen Entzerrer Vorverstärker zulegen, den ich im Plattenspielergehäuse bequem unterbringen konnte.

Dual 1219 (45, 33, 78) 650 DM

Nun konnte ich mit den Tonbandaufnahmen losgehen. Alle Freunde liehen mir ihre Schallplatten oder ich machte Aufnahmen von UKW / FM Musiksendungen im Radio.

….. Freak Out
Ich habe keine Vorstellung mehr,
welche Preise damals für solche Boliden aufgerufen wurden, Unsummen über 20.000 DM.
Dieser Reference Plattenspieler wog 90 Kg.

Erste Selbstbau-Lautsprecherboxen ( ca. 1m Höhe) kaufte ich mir von einem Bastler gebraucht – hatten wirklich keinen guten Klang, stellte ich alsbald fest. Sie genügten meinen inzwischen geübten High-Fidelity-Ohren in keinster Weise mehr. Vor allen Dingen verglich ich sie immer mit dem Hörgenuss meiner Kopfhörer. Da fiel es generell allen bezahlbaren Boxen schwer, überhaupt mitzuhalten:

Davon besaß ich schnell 4 Stück; darunter wurde seinerzeit Stereo High Fidelity zum Hörgenuss. 65 DM/Stck.

1973 folgte meine erste Consumer High-End Gerätegeneration der Firma Kenwood, der Marke, der ich weiterhin treu blieb:

Mein Traum wurde Wirklichkeit: KT 7001 / KA 7002
Tuner 1.200 DM / Verstärker 1.000 DM
Das waren noch tolle Geräterückseiten.

Das war alles etwas für das Kind im Manne.

.

Dazu gesellte sich auch noch ein High-End Cassetten Deck von SONY (TC K5) für 900 DM.

Alexander, früh übt sich,
wer ein audiophiler Freak werden will

Dez. 1973: Früh übt sich, wer ein audiophiler Freak werden will. Alexander (Alex), mein Sohn, mit knapp 2 Jahren. Er war von klein auf schon musikbegeistert.
Das Hi-Fi-Regal habe ich selber gebaut ( B x H x T: 270 x 100 x 50 cm).
Alles fand seinen Platz: Schallplatten, Tonbänder, Cassetten und alle Geräte, auch der Fernseher.

1982 mußten endlich auch bessere Lautsprecher her. Ich kaufte mir, der Werbung folgend, ein Paar sehr preiswerte Boxen, mit der Bezeichnung Charly L, die optisch und klanglich (!) richtig was hermachten. Es waren röhrenförmige 100 cm hohe Boxen und im Durchmesser 35 cm, die oben je einen 30 cm Tieftöner hatten und vorne die typische Hochton Kalotten und Mitteltöner Kombination. Die starken Pappröhren waren mit schwarzer, glänzender Folie beklebt, was durchaus ansehnlich daherkam.
Die Hohlräume in den Boxen waren mit einer Kunststoffform und Vlieswatte großvolumig ausgefüllt, um stehende Wellen zu vermeiden. Der Klang war sehr transparent und sauber, die Tieftöner hatten ein angenehmes Bassfundament. Selbst bei klassischer Musik hörte man, bei den Geigern der Philharmoniker, das Kolophonium (Geigenharz) von den Bögen spritzen (lol). Ich war jedenfalls voll zufrieden: Best Value For Money. Natürlich habe ich doch meist die Kopfhörer auf den Ohren gehabt.

…… CHARLY L für 230 DM pro Stück,
damals ein echter Glückskauf.


……… CHARLY L

Für den Hi-Fi Otto-Normalverbraucher voll ausreichend,
wenn er denn auch den Aufstellplatz dafür hatte.

1984 begann für mich fast gleichzeitig das Zeitalter der Compact Disc (CD). Ich kaufte mir den allerersten Technics Hi-Fi CD-Player SL P10 im Rackformat und kam aus dem Staunen und der Begeisterung nicht mehr heraus; endlich pure High Fidelity:

Der Preis war astronomisch: 2.500 DM.
Genau so schwer wie sein Preis,
war auch sein Gewicht.
….. die geliebten Silberlinge,
es wurden etwas über
1.100 Stück.
….. Musik für 1.001 Nacht
von ABBA bis ZZ Top
1 Dutzend Klassik-CDs
sind auch darunter
SONY Walkman,
mit Gegensprechanlage
für 2 Kopfhörer ( 198 DM)


Auch Mariannes nebenstehendes Mini-Radio ist durch das Web-Radio abgelöst worden.

Mit dem Siegeszug der Compact Cassette bescherte uns SONY 1979 den Walkman, jeder Fan wollte ihn haben.

Mein Hi-Fi-Händler hat ihn mir schon vor dem Verkaufsstart in Deutschland in Japan geordert.

War ich stolz, als ich ihn endlich auspacken konnte. Damit begann für mich der Siegeszug der mobilen Musik, wenn man von meinem kleinen Transistorradio einmal absieht:

SONY ICF-SW 1 (11 x 7 x 2 cm)

Es folgten Apple iPods und sonstige mp3-Player und bald hatte man seine Lieblingsmusik auf Smartphones und Tablets immer dabei. Auf diesem Stand befinde ich mich auch heute noch. Rd. 80 GB sammelten sich an, als ich die Audio-Dateien meiner 1.000+ CDs mit 192 kbit/s in MP3-Dateien am Computer umgewandelt hatte, was zeitlich ungemein aufwendig war, aber irgendwann war ich fertig mit dieser eintönigen Arbeit. Damit hatte ich dann ein MP3-Musikarchiv von über 10.000 Titeln.

Zur Anlage gehören noch ein Subwoofer und 2 kleinere Boxen auf Ständern, alle von der Firma Canton.

Meine spätere Kenwood-Anlage von 1985
(CD-Player, 2 Cassetten Decks, Vollverstärker, Tuner, plus Dual Plattenspieler CS 741 Q) steht seit mehr als 35 Jahren als Staubfänger und Ladenhüter bei uns herum. Preise rd. 500 DM pro Komponente. Und auch die über 1.000 CDs stehen unnütz im Stringregal an der Wand; alles nur noch pure Nostalgie.

Der Beyerdynamic DT 880 S Studiokopfhörer befindet sich auch heute noch über meinen Ohren, wenn ich mich ganz der Musik hingeben möchte. Keine musikalische Feinheit entgeht mir:

…… noch heute meine Referenz:
beyerdynamic DT 880 S / 540 DM

Selbstverständlich bin ich heutzutage auch bluetooth-mäßig unterwegs: Ein JBL over-ear und ein Sennheiser in-ear gehört zu meinem Bestand. Vielleicht nicht ganz High-End, doch für das im Alter etwas schwindende Hörvermögen reicht es völlig aus.
Inzwischen höre ich den Fernsehton auch nur noch über Kopfhörer, damit ich die Mitbewohner im Haus nicht weiter störe. Obendrein ist der Klang, der aus den Lautsprechern eines Flachbildschirmes dringt lausig und beleidigt meine Ohren. Für eine Soundbar will ich kein Geld ausgeben, wegen der Lautstärke, die meine Ohren zufrieden stellen würde, aber nicht die der Nachbarn.

Die Jugend von heute ist natürlich mit Spotify & Co. längst online im Netz unterwegs. Dem habe ich mich, auf positives, aufklärendem Drängen meines Sohnes, im Januar 2023 angeschlossen. Spotify erleichtert mir die Archivierung meiner Lieblingsmusik doch erheblich.

„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer“. (Sokrates, 470-399 v. Chr.)

Es hat sich scheinbar wenig geändert, obgleich ich in meinem Leben mit der Jugend sehr gute Erfahrungen sammeln konnte, besonders im Berufsleben.

Some People dream in Black & White, others in Color, but only a few in Gloomy Blue.

McIntosh a brand of its own:

Handcrafted in America since 1949, McIntosh has continued to define the ultimate home entertainment experience for discriminating consumers around the world, with the iconic „McIntosh Blue“ Watt Meters globally recognized as a symbol of quality audio. 

Schon Mitte der 1970 Jahre hat man die Musik auf einer McIntosh Anlage im Café Walker in Überlingen am Bodensee abgespielt.
Wir haben da jedes Wochenende abgetanzt. Der DJ war immer ganz verzückt, wenn er die Anlage bedienen durfte. Der Inhaber der Location hat uns nach Feierabend noch häufig in seine Wohnung über dem Café Walker eingeladen und dort stand erst die richtige McIntosh Anlage. Herr Walker war ein Jazzfan und hat uns durch sein anspruchsvolles Repertoire geleitet, einfach unvergesslich.

Rhapsody in (gloomy) Blue
….. das war schon eher die Anlage
von Herrn Walker

Heute sehen Hi-Fi-Träume in etwa so aus: Unbezahlbar!

Wer aber die passende Behausung dafür hat,
der kann sich das vielleicht auch leisten, echte Statussymbole.

An Hornlautsprechern und Röhrenendstufen führt dann kein Weg vorbei.

Ich war lustvoller Zeitzeuge der Entwicklung
zur naturgetreuen Klangaufzeichnung
und -wiedergabe, eben pure High Fidelity.

…………… ich habe soeben überschlagen, was ich für Hi-Fi in meinem Leben

ausgegeben habe. Da habe ich mich richtig erschrocken.

Aber es war mir jeden Penny wert,

denn ich liebe den Spruch,

daß das Leben ohne Musik ein Irrtum sei.



…… und so hatte ich noch bei
meinen Großmüttern Radio gehört.
Man freute sich schon ungemein, wenn man
2 Sender am Kristall ‚erkratzen‘ konnte
……. der Volksempfänger,
mit Sicherheit nicht Hi-Fi-verdächtig,
aber für den AFN auf Mittelwelle
reichte es allemal aus.

Von diesen Volksempfängern besaß ich, als Bub und Jugendlicher, immer mindestens 5 Stück. Damit war sichergestellt, dass wenigstens einer funktionsfähig war. Meistens war die Röhre defekt. Der Rest war ziemlich ROCK SOLID.